Welcher Stadtraum von uns wie genutzt wird, hängt nicht zwingend von Regularien und Anweisungen ab, sondern vielmehr vom aktiven Handeln des Individuums und der sozialen Interaktion. Dieses Handeln gestaltet die Stadt in der wir leben auf die eine oder die andere Weise.
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Liebigstraße / schräg gegenüber Hans Wild StraßePaul Darius - driven by 2An Spielfahrzeugen für kleine Kinder sind häufig Lenkstangen befestigt, die es den Eltern ermöglichen, Einfluss auf die Fahrtrichtung ihres Kindes zu nehmen. Proportional zu solchen Spielautos wird ein Lenker an der hinteren Stosstange eines realen Autos befestigt, der dementsprechend ca. 4m hoch ist. So wird der Erwachsene in die Position des Kindes versetzt. In der Lücke der Unmöglichkeit einer tatsächlichen Nutzung machen sich Fragen nach Schutz und Verantwortung, religiöser Sinnsuche und gesellschaftlichen Zwängen, Spieltrieb und Statussymbolen Platz. |
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JAS - RAUM und Lücke_______LückenraumIn diesem Workshop untersucht JAS e.V. gemeinsam mit ein bis zwei Schulklassen den Raum in einer Lücke ____den Parkplatz.
Ein Wahrnehmungsparcours auf dem Parkplatz sensibilisiert die TeilnehmerInnen für die Gegebenheiten dieses „Unortes„. Spielerisch wird hierbei die eigene Wahrnehmung geschult, der architektonische Raum in Farbe, Form und Nutzung erforscht und die Perspektive gewechselt. |
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Sandy Craus | Celia Kliszat - Spacemobil Lückenfüller...reserviert Raum und serviert Platz. Auf einer Ruheinsel im Verkehrsfluss wird den gestressten Suchenden ein Plätzchen geboten, dessen Verzehr Platz schafft. |
Zur Entschleunigung des Öffentlichen Raumes, der sonst nur begrenzt zur privaten Nutzung bereit steht, wird hier durch spezielle Einrichtungen eine temporäre Stadtmöblierung vorgenommen. Kategorische Blickachsen und Wahrnehmungspositionen die bis ins Unscharfe reichen stehen während des Verweilens im A-Realen zur Verfügung.
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Lukasstraße - Ecke HerkulesstraßeAndrea Pudelski-Baldé und Ensemble – DaZwischen...loten 6 Performerinnen einem Pendel gleich den urbanen ParkRaum aus, sie schwingen zwischen den architektonischen Raumbegrenzungen hin und her, überschreiten, verbinden, durchkreuzen und überwinden die Grenzen des ZwischenRaumes sowie des ZwischenMenschlichen. Neue ZwischenWelten werden sichtbar, verwandeln die Straße in einen Ort voller kurioser Szenen und humorvoller Situationen. |
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Kwaggawerk – zum Finale 30.10 20:00 Uhr«Anarchisch und schräg», so beschreibt Reto Stadelmann die Musik des Kunstorchesters. Der Schweizer Komponist und Musiker hat Kwaggawerk vor zwei Jahren aus der Taufe gehoben. Was recht chaotisch und mit gerade mal vier Leuten begann, bringt mittlerweile 54 Musiker auf die Bühne, die aufgeschlossen und experimentierfreudig Schweizer Guggenmusik mit Schlager- und Pop-Musik zusammenbringen. |
Teppichbelag in wohnlichem Design erhöht eher eigenartig die Aufenthaltsqualität auf dem Parkplatz. Sonst getrennte Farbwelten von Heimtextil und Automobil begegnen sich auf eine temporäre Affäre. Nur ganz kurz verschieben sich die Ordnungen: Verkehrsfläche, Gehsteig und Grünflächen schlüpfen schnell in ein gemeinsames Kostüm und bevor das Fragezeichen hinter „was wäre wenn„ gesetzt ist, ist alles schon wieder beim Alten.
Die Von Werth Straße/ Köln 2009 - beinhaltet Knotenpunkte ideologisch aufgeladener Räume - die zum Debattieren anstiften, visionäre Vorstellungen und das Herstellen einer nicht zum Parken bestimmten Zukunft dieser Fläche befördern. Initiiert durch einen Parkplatz‘halter‘ wird Raum produziert und wir werden aufgefordert, den Platz für uns zu beanspruchen. Hierbei kann eine vage kollektive Vorstellung zur Zukunft dieses Platzes entstehen.
„Auf dem Parkplatz, der mir für den Zeitraum des Projektes zur Verfügung gestellt wurde, werde ich keine künstlerische Arbeit realisieren. Dadurch ist es möglich, die Fläche weiterhin zum Parken zu nutzen und die signifikante Funktion dieser Orte für den öffentlichen Raum bleibt erhalten.„
Die umliegende Architektur ist Vorlage und Thema zugleich. Die Verwendung einer hochglänzenden Innenraumfliese holt ein Stück Innen nach außen und obwohl es sich um die einfachste uniforme Fliese handelt, veredelt sie doch die Parklücke und verdeutlicht ihre Dimension. Das an Delfter Kacheln angelehnte Fliesenornament stellt die Frage nach Dekoration und Ornament im öffentlichen Raum, bzw. nach deren Abwesenheit.
Während längerer Fahrten oder dem Warten im Auto kann es schon einmal vorkommen, dass man sich - fast unbemerkt - davon träumt. Die Fahrbahn, der Sitz, alles ist anders, etwas schneller, mal langsamer und manchmal auch etwas leichter.
zum Greifen nah dagegen sind mit dem Edelgas Helium gefüllte Ballons, die eine spielerische Annäherung an ein ernstes Thema voller Platznot und Parkdruck wagen.
...benutzt die Pflastersteine zweier Parkflächen als Protagonisten eines Animationsfilmes, der performativ während der 36 Stunden des lückenhaft-Parcours entsteht. Steine werden entnommen, Lücken formen sich zu Bildern, Szenen laufen ab und am Ende schließt sich die Fläche und jeder Stein liegt wieder da wo er war, so als wäre nichts gewesen. Wenn es da nicht noch den Film gäbe.
Auf einem Podest tut das Wiesel das, was es laut unseres Sprachgebrauchs am besten kann: flink wie ein Wiesel und unermüdlich dazu läuft es die Parkplatzbegrenzungen ab. Zur Beweisaufnahme können wir es jederzeit verfolgen per Augenblick und Kamera: ob als Voyeur oder Sicherheitsbeauftragter darf jeder für sich allein entscheiden.
Sieben internationale Studierende des Master-of-Fine-Arts-Program „Art in Public Space and New Artistic Strategies„ der Bauhaus Universität Weimar ordnen den Parkverkehr im Parkhaus der ART.FAIR nach neuen Kategorien.
"performancehours siehe timetable"